Kinesiotaping, Wärme- und Elektrotherapie
Kinesiotaping
Stabilisieren und nicht Einschränken.
Ein Kinesio-Tape (Physio-Tape, Muskel-Tape) ist eine Art hochelastisches Pflaster aus Stoff. Es dient bei Verletzungen oder Entzündungen von Muskeln, Bändern oder Gelenken als Stabilisierung, ohne die Beweglichkeit einzuschränken. Die Hauptaufgabe beim Kinesio-Tape besteht darin, die Selbstheilungskräfte des Körpers zu aktivieren und zu unterstützen.¹
Was bringt Tapen?
Das Kinesio-Tape wird bei einer Vielzahl von Verletzungen eingesetzt, um die Genesungszeit zu verkürzen und Schmerzen zu lindern – oft begleitend zu einer anderen Therapie. Zwar fehlen wissenschaftliche Beweise für die Wirksamkeit, dennoch scheint sich bei folgenden Indikationen eine positive Wirkung zu entfalten:
- Muskelverletzungen (Schmerzen, Zerrungen, Überlastung, Entzündungen, Faserrisse, ...)
- Gelenkverletzungen (Schmerzen, Überlastung, Entzündungen, Schwellung, Instabilität, ...)
- Bandverletzungen (Schmerzen, Überlastung, Entzündungen, Bänderriss, ...)
Insbesondere bei Sportverletzungen wird das Kinesio-Tape durch seine stützende Komponente gerne auch zur Schonung angewendet. Sehr oft werden mittelgroße Gelenke wie Sprung-, Knie- und Ellenbogengelenk nach Verletzungen oder bei Arthrose getapet. Ebenfalls beliebt ist die Therapie von Rückenschmerzen beispielsweise bei Verspannungen oder Instabilität mittels Kinesio-Tape.
Quellennachweis: ¹ Quelle: Netdoktor
Wärmetherapie
Elektrischer Strom für therapeutische Zwecke.
Die Wärmetherapie gehört zu den ältesten medizinischen Verfahren und wird in den verschiedensten Medizinsystemen angewandt, so in der konventionellen westlichen Medizin, in den Naturheilverfahren und in der chinesischen Medizin (TCM). Der Wärme wird eine heilende Wirkung zugesprochen, deshalb spricht man umgangssprachlich auch von Heilwärme.
Medizinische Wärmetherapie wird lokal eingesetzt bei Erkrankungen des Bewegungsapparates, insbesondere bei Nackenschmerzen, chronischen Kreuzschmerzen und Gelenkbeschwerden, in der Sportmedizin zum Beispiel bei Überlastungsschäden wie Muskelzerrungen und Gelenkdistorsionen. Sie ist Bestandteil medizinischer Therapieleitlinien.
Der Wärme wird in der Medizin vor allem folgende Wirkungen zugesprochen:
- Muskelentspannung
- Verbesserung der Durchblutung
- Verminderung der Viskosität der Gelenkflüssigkeit
- Verbesserung der Dehnbarkeit des kollagenen Bindegewebes
- Schmerzlinderung
Wärmetherapien sollten nicht durchgeführt werden bei entzündlichen Prozessen, zum Beispiel bei entzündlichem Rheuma (akuter Schub) und bei akuten Erkrankungen, die mit körpereigener Wärmeentwicklung (lokale Entzündung, Rötung, Überwärmung, Fieber) einhergehen.
Die Wärmetherapie wird häufig als unterstützende Maßnahme eingesetzt. Bestimmte Trägerstoffe, die vorher erhitzt wurden, werden auf den Körper aufgebracht. Zum Beispiel Wärmepackungen, die aus Moor oder Fango bestehen. Außerdem kommen spezielle Strahler (Heißluft) zum Einsatz, die schmerzende Körperpartien erwärmen.¹
Quellennachweis: ¹ Quelle: Wikipedia
Elektrotherapie
Elektrischer Strom
für therapeutische Zwecke.
Elektromagnetische Wechselfelder werden seit dem Jahr 1764 in der Medizin verwendet, hauptsächlich zur Erwärmung und Durchblutungssteigerung, damit verbunden zur Verbesserung der Wund- und Knochenheilung. Danach wurden elektrotherapeutische Verfahren in der modernen Medizin um 1801 in der Behandlung von neurologischen Krankheiten am Menschen beschrieben.¹
Was ist eine Elektrotherapie?
Mit dem Begriff Elektrotherapie (Elektrostimulation) beschreibt man die medizinische Anwendung von elektrischem Strom, der von einem speziellen Elektrotherapiegerät erzeugt und über Elektroden dem Patienten zugeführt wird. Dabei behandelt der Physiotherapeut ein oder mehrere Körperteile mit unterschiedlichen Stromformen. Man unterscheidet verschiedene Verfahren:
- Gleichstromtherapie (Galvanisation)
- Niederfrequenztherapie (bis zu 1.000 Hertz)
- Mittelfrequenztherapie (2.000 bis 36.000 Hertz)
- Hochfrequenztherapie (über 100 Kilohertz)
Der elektrische Strom hat dabei unterschiedliche Wirkungen auf das Gewebe:
- Förderung der Durchblutung
- Anregung der Muskelaktivität beziehungsweise Lockerung der Muskulatur
- Beeinflussung der Schmerzleitung
- Erwärmung von Haut und tieferen Gewebeschichten
- Anregung des Stoffwechsels
Gleichstromtherapie (Galvanisation)
Der einwirkende Gleichstrom reizt die Nerven in der Gefäßwand, wodurch körpereigene gefäßerweiternde Stoffe freigesetzt werden. So kann die Durchblutung der Haut um bis zu 500 Prozent und die der Muskulatur um bis zu 300 Prozent gesteigert werden. Außerdem aktiviert und lockert die Gleichstrom-Elektrotherapie die Muskulatur, was in der Physiotherapie als tonusregulierende Wirkung bezeichnet wird.
Die einzelnen Elektroden wirken ganz unterschiedlich: Im Bereich der Anode (positiv geladene Elektrode) steht die Schmerzlinderung, im Bereich der Kathode (negativ geladene Elektrode) die anregende Wirkung im Vordergrund.
Niederfrequenztherapie
Die Niederfrequenztherapie wird mit sogenannten Impulsströmen durchgeführt. Je nach Frequenz wirkt die Behandlung auf den Körper: Im hochfrequenten Bereich zeigt sich ein schmerzlindernder und entzündungshemmender Effekt; bei niederen Frequenzen wird – wie bei der Gleichstromtherapie – die Durchblutung der Haut gefördert. Außerdem regt der Physiotherapeut mit einer niederfrequenten Elektrostimulation die Lymphgefäße und damit den Rückstrom von Gewebewasser (Lymphe) zur Körpermitte an.
Mittelfrequenztherapie
Bei der Mittelfrequenztherapie setzt der Therapeut Wechselströme mit verschiedenen Frequenzen ein. Wie die Niederfrequenztherapie besitzt auch diese Behandlung eine ausgeprägte Tiefenwirkung. Insbesondere verbessert sie den Stoffwechsel der Muskulatur und erhöht die muskuläre Ausdauer.
Hochfrequenztherapie
Unter der Hochfrequenztherapie kommt es zu einer Lockerung von verspannten Muskeln. Durch die Behandlung erwärmt sich das Gewebe, was den Muskelstoffwechsel beschleunigt und Verletzungen schneller heilen lässt.
Ultraschalltherapie
Die Ultraschalltherapie ist eine Behandlung im Rahmen der Elektrotherapie. Dabei wird mithilfe von Schallwellen Wärme erzeugt. Die Ultraschalltherapie kann Schmerzen bei Gelenk- und Wirbelsäulenerkrankungen lindern.
Wie funktioniert die Ultraschalltherapie?
Der Physiotherapeut bestreicht zunächst die zu behandelnde Körperregion mit einem speziellen Ultraschallgel. So wird zwischen Haut und Ultraschallkopf eine optimale Verbindung erreicht. Während der Behandlung fährt der Therapeut mit dem Schallkopf über den Körper. Die Schallwellen werden entweder kontinuierlich (Gleichschall) oder pulsweise (Impulsschall) abgegeben. Außerdem kommt es bei der Ultraschallbehandlung zu einer sogenannten Mikromassage. Eine Sonderform der Ultraschalltherapie ist die Ultraphonophorese, bei der – wie etwa bei der Elektrotherapie – zum Beispiel entzündungshemmende Medikamente über Ultraschallwellen in den Körper eingebracht werden.
Die Schallwellen wirken vor allem dort, wo zum Beispiel Sehnen und Knochen aufeinandertreffen. Knochen reflektieren die Schallwellen stärker als das umliegende Gewebe und Wärme entsteht. Deshalb wird die Ultraschalltherapie vor allem bei folgenden Erkrankungen angewandt:
- chronische Schmerzen der Sehnenansätze (Tendinose)
- Verletzung von Bändern, Sehnen und Schleimbeuteln
- Arthrosen
- Knochenheilung nach Knochenbrüchen
- Weichteilverletzungen durch Unfälle
- Wirbelsäulensyndrom
- rheumatische Erkrankungen
- chronisch entzündliche Erkrankungen
Meist wird die Ultraschalltherapie als ergänzende Maßnahme, zum Beispiel in Kombination mit einer Physiotherapie, eingesetzt.
Was für Risiken birgt die Ultraschalltherapie?
Obwohl Ultraschall sehr gut dosierbar ist, bestehen einige Risiken. Im Falle einer Überdosierung kann z.B. Gewebe absterben (Nekrose).